VD17 – Das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts
Deutsche Fassung

Allgemeine Tipps zur Recherche gibt es auf der Eingangsseite des VD 17 vom GBV unter dem Punkt Hilfe.

Schlüsselseiten

Seit Beginn des Projekts wurden zur besseren Information und zur Erleichterung der Ausgabendifferenzierung die Titelaufnahmen mit digitalen Images von ausgewählten Seiten versehen.
Welche Seiten finden Sie in der Regel zu einem Druck?

  • Titelseiten
  • Seiten mit Namen von Widmungsempfängern
  • Beginn des Hauptteils
  • Kolophon
  • Druckermarken

 

Die Bildseiten wurden nicht nachbearbeitet. Deshalb kann die Qualität sehr unterschiedlich sein. Bei Rotdruck kann die Lesbarkeit beeinträchtigt sein. Die digitalisierten Seiten sind nicht als Faksimile gedacht, sondern sollen mehr Informationen zum Druck bieten, z.B. die vollständigen Titel oder Personalangaben bei Widmungsempfängern. Dadurch soll auch die Identifizierung von Ausgaben erleichtert werden.
Die Digitalisierung erfolgte in der Regel mit einem Bit Farbtiefe (bitonal) und einer Auflösung von 150-300 dpi.
In den Titelaufnahmen steht bei den Anmerkungen, aus welchem Exemplar die Schlüsselseiten gescannt wurden.

Volltext

Zunehmend werden auch Volldigitalisate in der VD 17-Datenbank nachgewiesen, die seit Februar 2011 recherchierbar sind. Durch Auswahl der Suchoption Volltext lassen sich alle vollständig digitalisierten Drucke ermitteln. Dabei ist es nicht erforderlich, weitere Suchbegriffe einzugeben.

Suchtipp Volltexte (Digitalisate)




Personennamen

  • Die Namen aller Verfasser, Herausgeber, Übersetzer etc. sind entsprechend den Regeln der GND angegeben worden.
  • Die Namen von literarischen Beiträgern (Verfassern von Widmungsgedichten, Vorreden etc.), Zensoren und Widmungsempfängern unterliegen jedoch keiner normierten Ansetzung, sondern sind nach der Vorlage erfasst. Ebenso werden Namen von künstlerischen Beiträgern [k.] und musikalischen Beiträgern [m.] behandelt. Nach den einzelnen Personengruppen kann getrennt gesucht werden. Um alle Drucke zu ermitteln, in denen Beiträge einer bestimmten Person enthalten sind, muss mit unterschiedlichen Namensformen recherchiert werden. Wie trunkiert gesucht werden kann, ist auf der Eingangsseite zur Recherche unter dem Punkt Hilfe erklärt.

Titel

Die Titel werden vorlagegemäß ohne Korrekturen oder Kennzeichnungen von Schreibfehlern wiedergegeben. Suchrelevante Begriffe werden hingegen auch orthographisch normiert erfasst. Diese zusätzlich indexierten Begriffe werden jedoch nicht angezeigt. Der Titel Grosser Alt- und Newer Schreib-Calender ist z.B. auch mit den Stichwörtern alter neuer Schreibkalender Kalender zu finden.

Drucker und Verleger / Druck- und Verlagsorte

Die Drucker- und Verlegernamen werden nach dem Verzeichnis von Josef Benzing Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebie, 2., verb. und erg. Aufl. Wiesbaden 1982 und einigen ergänzenden Nachschlagewerken normiert. Heute sind die Informationen aus dem Benzing mit allen späteren Ergänzungen als Normdaten ein fester Bestandteil der VD 17-Datenbank. Die Titelaufnahmen sind mit den entsprechenden Drucker/Verlegern verknüpft. Dadurch können alle Titel eines bestimmten Druckers abgerufen werden.

Auch für die Druck- und Verlagsorte wird zusätzlich eine Standardisierung vorgenommen. Die Normierung erfolgt nach der Liste Druckorte des 16. bis 19. Jahrhunderts. Ansetzungs- und Verweisungsformen, erarb. von der Bayerischen Staatsbibliothek. Wiesbaden 1991. Danach werden die Ortsnamen in der im Deutschen gebräuchlichen Form angegeben, also z.B. Straßburg und nicht Strasbourg.

Fingerprint

Der Fingerprint ist eine Zeichenkombination, die die Identifizierung einer Ausgabe erleichtern soll. In ähnlichen bibliographischen Projekten im europäischen Ausland wurde die Methode bereits erprobt. Im Regelfall entstammen die vier Zeichengruppen der letzten und der vorletzten Zeile folgender Seiten:

  • für die 1. Gruppe: Rekto-Seite, die auf das Titelblatt folgt
  • für die 2. Gruppe: die vierte darauf folgende Rekto-Seite
  • für die 3. Gruppe: Rekto-Seite 13
  • für die 4. Gruppe: Verso-Seite der Seite 13

Beispiel: enen 3.a- enn- geda 3 1647A

Genauere Informationen finden Sie in Fingerprint. Regeln und Beispiele, nach der englisch-französisch-italienischen Ausgabe des Institut de Recherche et d'Histoire des Textes (CNRS) und der National Library of Scotland übers. und eingel. von Wolfgang Müller. Berlin 1992.
Zum Vergleich dazu die niederländische Methode der Identitätsprüfung anhand der Stellung der Bogensignaturen des STCN-Fingerprint. Auf den Seiten der AAD befindet sich eine kurze Erläuterung dieser Methode.

Kollation

Gibt es in einem Druck keine Paginierung, wird die Zahl der bedruckten Blätter verzeichnet. Die Anzahl der Blätter mit Illustrationen wird nur angegeben, wenn sich die Abbildungen auf nicht paginierten Seiten befinden. Illustrationen auf gezählten Seiten werden hingegen nicht einzeln vermerkt.
Außerdem sind im Kollationsvermerk aufgeführt:

Kupfert. Kupfertitel
Frontisp. Frontispiz
Frontisp. (Portr.) Portrait-Frontispiz
Tbl. r&s Titelblatt rot & schwarz
Portr. Portrait
Kt. Karten
Noten Noten

Die Art der Illustration wird in runden Klammern angegeben.
Ill. (Kupferst.)
Ill. (Holzschn.)

Alle Datensätze sind vollständig indexiert. Daher lassen sich durch Recherche mit den Suchbegriffen Kupfer* oder Holzschn* z.B. alle Werke ermitteln, in denen sich Kupferstiche oder Holzschnitte befinden.
Ebenso lassen sich Drucke mit Noten*. Bei den Suchoptionen sollte auf Publikationen eingeschränkt werden.

Suchtipp Kollation

Bibliographischer Nachweis

Im VD 17 werden bei der Katalogisierung der Titel auch bibliographische Nachweise angegeben. Diese Bibliographien oder entsprechenden Nachschlagewerke sind insbesondere in den Fällen von Bedeutung, wenn z.B. Verfasser oder Erscheinungsorte ermittelt wurden.
Häufig benutzte Verzeichnisse werden dabei mit dem Kurztitel zitiert.
Eine weiterführende Liste von Bibliographien zur Katalogisierung Alter Drucke von 1501-1850 wurde von der AAD erstellt. Diese Liste von Referenzwerken mit verbindlicher Zitierform wird regelmäßig aktualisiert und ergänzt.

Gattungsbegriffe

Im Projekt konnte und kann aus Zeit- und Kostengründen keine Sacherschließung stattfinden. Die Vergabe von rund 190 Gattungsbegriffen und Fachgruppenbezeichnungen im Rahmen der Katalogisierung ermöglicht jedoch zusätzliche Sucheinstiege. Diese sind in einer Liste von Gattungsbegriffen festgelegt. Da es jedoch nicht für alle Drucke passende Gattungsbegriffe gibt, empfiehlt sich auch die Suche über Stichwörter aus dem Titel.
Durch Auswahl des Suchschlüssels [GAT] Gattung/Form kann gezielt nach einzelnen Gattungen recherchiert werden. Beispiele:

 

Sprache

Die Sprache des vorliegenden Textes wird in codierter Form angegeben. Die Codierungen erfolgen nach ISO 639.2: Sprachen und Sprachenzeichen. Es werden nur die Sprachen des Haupttextes erfasst. Vorreden, einzelne Textpassagen oder Zitate in anderen Sprachen bleiben unberücksichtigt. Bei Übersetzungen werden zusätzlich die Originalsprache sowie ggf. eine Intermediärsprache angegeben.
Durch die Eingabe des Suchbefehls spr mit dem entsprechenden dreistelligen Sprachencode können die Titel einer bestimmten Sprache selektiert werden, z.B. ger für Deutsch, lat für Lateinisch, fre für Französisch, ita für Italienisch oder dut für Niederländisch. Bei der Suche kann leider nicht nach Original-, Intermediär- und vorliegender Sprache unterschieden werden.

Suchtipp Sprache




Beispiele

  • Drucke in oder aus dem Spanischen: spr spa
  • Drucke in oder aus dem Polnischen: spr pol
  • Niederdeutsche Drucke: spr nds

Provenienzen

Im Rahmen der Erschließung wurden im VD 17 von der Mehrzahl der Bibliotheken auch die Namen von Vorbesitzern erfasst. Dadurch lassen sich Herkunft und Geschichte eines Exemplars nachverfolgen und damit heute verstreute Büchersammlungen rekonstruieren. Ein gutes Beispiel ist die Bibliothek des Nürnberger Juristen Johann Conrad Feuerlein (1725-1788). Durch Auswahl des Suchschlüssels PRV und Eingabe des Namens Feuerlein lassen sich die auf verschiedene VD 17-Bibliotheken verteilten Exemplare ermitteln, in denen sich das gestochene Exlibris von Feuerlein befindet.

Exemplare einer bestimmten Bibliothek

Die gesamten Exemplare einer Bibliothek lassen sich folgendermaßen ermitteln:
Auswahl der gewünschten Bibliothek, z.B. die UB Rostock <28>, und Eingabe des Suchbefehls epn 0*.

Suchtipp Exemplare

Vignette